Zielgruppenanalyse: Daten sammeln
Wer seine Zielgruppe kennt, spricht sie genau dort an, wo sie es erwartet.
Für den Kurs empfehle ich den „Leitfaden Customer Experience“ von Stefan Schulte und Torsten Schwarz. Dieses Buch bietet eine umfassende Einführung in das Thema Kundenerlebnisse, deren Bedeutung für moderne Unternehmen und wie sie effektiv gestaltet werden können. Es behandelt praxisnah die Entwicklung von Personas, Customer Journeys und die Nutzung von Technologien wie KI und Marketing-Automatisierung. Mit Beiträgen von 40 Fachexperten, inspirierenden Fallstudien und konkreten Tools ist es eine ideale Ergänzung, um tiefere Einblicke in Zielgruppenarbeit und Kundenbindung zu gewinnen .
Doch bevor du loslegst, brauchst du die richtigen Informationen. Ziel ist es, demografische, psychografische und verhaltensbasierte Daten zu sammeln, die dir ein klares Bild deiner Zielgruppe liefern.
Was sind die wichtigsten Merkmale?
Soziale Merkmale
- Alter
- Geschlecht
- Wohnort
- Familienstand
- Einkommen
- Beruf
Beispiel
„35- bis 50-jährige Frauen, die in der Region Angermünde wohnen und ein mittleres Einkommen haben.“
Persönliche Merkmale
- Interessen
- Werte
- Lebensstil
- Ziele
- Herausforderungen.
Beispiel
„Wert legen auf Qualität und Nachhaltigkeit, suchen eine persönliche Beratung.“
Verhaltensbasierte Merkmale
- Kaufgewohnheiten
- Online-Verhalten
- Entscheidungsprozesse.
Beispiel
„Informieren sich vor dem Kauf online, legen Wert auf Bewertungen und Empfehlungen.“
Wie sammelst du diese Daten?
- Befrage deine Kunden: Stelle direkte Fragen, z. B. bei Beratungsgesprächen oder per E-Mail.
- Analysiere deine bestehenden Kunden: Wer kauft bei dir? Was haben diese Kunden gemeinsam?
- Nutzerdaten auswerten: Schaue dir an, wer deine Website besucht, wie sie sich verhalten und welche Inhalte besonders beliebt sind.
👉 Tipp: Daten müssen nicht perfekt sein. Beginne mit dem, was du weißt, und erweitere deine Informationen mit der Zeit.
Detaillierte Kundenprofile (Personas) entwickeln
Eine Persona ist kein echter Kunde, sondern dein idealer Kunde in einem klar definierten Profil. Sie hilft dir, dich in deine Zielgruppe hineinzuversetzen und Marketingmaßnahmen passgenau zu entwickeln.
Wie sieht eine Persona aus?
Eine Persona besteht aus:
Grundinformationen
- Name
- Alter
- Beruf
- Wohnort.
Ziele und Wünsche: Was möchte diese Person erreichen?
Herausforderungen: Welche Probleme hat sie? Wie kannst du diese lösen
Kaufverhalten: Wo und wie sucht sie nach Lösungen?
Mediennutzung: Welche Kanäle nutzt sie regelmäßig?
Beispiel für eine Persona
Name: Martina, 42 Jahre, Architektin aus Angermünde.
Ziele und Wünsche: Hochwertige Handwerksdienstleistungen, die pünktlich und zuverlässig sind.
Herausforderungen: Martina hat wenig Zeit und sucht Dienstleister, die schnell und unkompliziert arbeiten.
Kaufverhalten: Martina sucht auf Google nach Bewertungen und vergleicht Anbieter.
Sie bevorzugt Dienstleister mit professioneller Website und klaren Preisen.
Mediennutzung: Martina informiert sich auf Google und Pinterest, liest Fachartikel und nutzt WhatsApp für Empfehlungen.
👉 Deine Aufgabe: Erstelle eine Persona für deinen idealen Kunden. Schreibe detailliert auf, wer diese Person ist, was sie will und wie du sie am besten erreichst.
Tools nutzen: Google Analytics, Social Listening und Umfragen
Um deine Zielgruppe besser zu verstehen, brauchst du Werkzeuge, die dir Daten liefern und Kundenfeedback ermöglichen. Mit den richtigen Tools kannst du wertvolle Einblicke gewinnen und fundierte Entscheidungen treffen.
Google Analytics
Analysiere, wer deine Website besucht: Alter, Geschlecht, Standort, Interessen, Verweildauer.
Beispiel: Du stellst fest, dass 60 % deiner Besucher Frauen zwischen 30 und 45 Jahren sind.
Social Listening
Überwache, was deine Zielgruppe auf Social Media sagt: Welche Probleme diskutieren sie? Welche Trends interessieren sie?
Tools wie Hootsuite oder Brandwatch helfen dir, Social-Media-Gespräche zu analysieren.
Umfragen
Frage deine bestehenden Kunden direkt: Was gefällt ihnen? Was vermissen sie? Welche Themen interessieren sie?
Beispiel: Eine E-Mail-Umfrage mit der Frage: „Was ist Ihnen bei der Auswahl eines Handwerkers am wichtigsten?“
👉 Tipp: Nutze einfache Tools wie Google Forms oder Instagram-Umfragen, um schnelles Feedback zu bekommen.
Kurzvertiefung: Beispiel – Persona für einen Handwerksbetrieb
Handwerksbetrieb aus Angermünde: Ein Malerbetrieb möchte gezielt Kunden aus der Region ansprechen.
Persona-Beispiel
Person
Thomas, 45 Jahre, Selbständiger aus Angermünde.
Ziele und Wünsche
Thomas möchte sein Haus renovieren, legt Wert auf saubere Arbeit, nachhaltige Materialien und pünktliche Ausführung.
Herausforderungen
Er hat schlechte Erfahrungen mit unzuverlässigen Handwerkern gemacht und will sicherstellen, dass der Betrieb termintreu arbeitet.
Kaufverhalten
Thomas sucht auf Google nach „zuverlässiger Maler Angermünde“, liest Bewertungen und fragt Freunde nach Empfehlungen.
Mediennutzung
Er nutzt Google und Facebook, liest lokale Nachrichten und folgt Handwerkstipps auf YouTube.
👉 Was macht der Malerbetrieb mit diesen Informationen?
- Optimiert die Website für lokale Suchanfragen wie „nachhaltiger Maler Angermünde“
- Schaltet Anzeigen, die Zuverlässigkeit und pünktliche Ausführung betonen.
- Teilt Fotos von abgeschlossenen Projekten auf Facebook, um Vertrauen aufzubauen